Rezept Fränkische Schneeballen

Fränkische Schneeballen sind ein traditionelles, sehr beliebtes in Fett ausgebackenes Gebäck, welches früher nur zu Hochzeiten, Kirschweihfesten oder anderen großen Festlichkeiten gebacken wurde.
Inzwischen wird diese Gebäckart fast das ganze Jahr über in fränkischen Konditoreien und Bäckereien angeboten und man kommt bei einem Besuch in Franken nicht drum herum, dieses Schmalzgebäck einmal zu probieren.
Aber noch besser und viel frischer schmeckt dieses Gebäck, wenn man es sich selbst zuhause herstellt.

Zutaten: für 12 Stück

Für den Mürbeteig:
375 g Weizenmehl Type 405
1 Prise Salz
1 gehäufter TL Zucker
1 Päckchen Vanillinzucker
100 g zimmerwarme Butter
100 g Creme fraiche (30 % Fettgehalt)
2 Eidotter und 1 ganzes Ei Gr. M
3 EL Zwetschgen- oder Kirschwasser
Außerdem:
Etwa 2 Liter Öl zum Ausbacken
Ein hoher schmaler Kochtopf oder eine
elektrische Fritteuse
Sehr hilfreich eine Schneeballform aus Edelstahl
Oder ersatzweise 2 Gabeln

Zubereitung:

Für die Zubereitung von diesem Rezept Fränkische Schneeballen sollte man sich einige Stunden, noch besser am Abend zuvor, einen Mürbeteig zusammen kneten.
Dazu Mehl, mit einer Prise Salz, 1 TL Zucker und Vanillinzucker vermischen und zu einem Mehlhügel aufschichten.

Mit der Hand in die Mitte vom Mehlhaufen ein tiefe Mulde eindrücken.
In diese Vertiefung ein ganzes Ei und zwei Eidotter einfüllen.
Ringsum auf das Mehl die nicht zu kalte Butter in kleinen Stückchen auflegen, dazwischen die Saure Sahne (Creme Fraiche 30 % Fett) in kleinen Häufchen setzen.
Nun aus den ganzen Teigzutaten von der Mitte aus mit den Händen beginnend einen festen Mürbeteig zusammen kneten.
Dazwischen die 3 EL Zwetschgen- oder Kirschwasser mit einarbeiten.
Den Teig in eine Folie gewickelt für mindestens 4 Stunden, noch besser über Nacht im Kühlschrank lagern.
Für die Fertigstellung der Fränkischen Schneeballen:
In einen schmalen hohen Kochtopf mit schwerem Boden oder in die Fritteuse etwa 2 Liter hoch erhitzbares Pflanzenöl (kein Olivenöl) einfüllen.
Den Mürbeteig in mehreren Etappen mit dem Nudelholz etwa 3 mm dick ausrollen.

Ich persönlich nehme dazu immer meine manuelle Nudelmaschine und drehe eine kleinere Teigmenge wie bei der Herstellung von Nudelteig von der Stufe 1 – 3 durch.
Bei Stufe 3 bei möglichen 5 Stufen der Maschine ist der Teig gerade noch dick und haltbar genug, dass man ihn mit einem Kochlöffel ohne dass er reißt hochheben kann.

Aus dem ausgerollten Teig Quadrate von ca. 17 x 17 cm mit einem Teigrädchen ausradeln und etwa 10 Minuten zum leichten Abtrocknen ruhen lassen. Dabei eventuell einmal wenden und ganz dünn mit Mehl bestreuen.
Danach in jede Teigplatte in etwa 1 – 1,5 cm Abstand wiederum mit dem gezackten Teigrädchen Streifen radeln, dabei aber bei der Teigplatte ringsum einen etwa 1,5 cm breiten Rand stehen lassen (siehe 2. Bild).
Die Fritteuse auf 170 ° C aufheizen.
Bei Verwendung von einem Schneeballeneisen oder auch unter der Bezeichnung Schneeballform bekannt (im Fachhandel oder im Internet erhältlich) dieses vor dem ersten Einfüllen im heißen Öl erwärmen, danach auf Küchenpapier abtropfen lassen.

Jede eingeschnittene Teigplatte nun auf einen Kochlöffelstiel auffädeln. Dazu die Teigstreifen mit dem Holzstiel abwechselnd so aufnehmen, dass immer ein Streifen frei bleibt, wie man es vom Weben oder Löcher in Strümpfen stopfen her kennt.
(siehe 2. Bild).
Den Holzlöffel hochheben, dabei mit der anderen Hand gleichzeitig locker den Teig von unten her festhalten, in das geöffnete Schneeballeneisen einlegen, verschließen und zunächst senkrecht stehend in das heiße Öl setzen, dabei die Schneeballform an der oberen langen Halterung festhalten und für gut 30 Sekunden ständig im Öl drehen, wobei eine schöne Rundung vom Schneeballen entsteht. Danach kann man die Schneeballform schräg im Fett liegen lassen und hin und wieder auf die andere Seite drehen.
Nach 5 – 6 Minuten Ausbackzeit hat das Gebäck eine zart goldbraune Farbe angenommen und ist fertig zum Herausnehmen.
Das geschlossene Schneeballeisen hochheben, gut abtropfen lassen, danach den Schneeball entnehmen und auf einer dicken Lage Küchenpapier zum Abtropfen des Fettes legen.
So fort fahren bis alle Schneebälle gebacken sind.
Dabei kann man den ganzen Vorgang auch beschleunigen, indem man nach etwa 3 Minuten das Schneeballeisen öffnet und den Schneeballen im heißen Fett fertig frittiert und während dieser Zeit das Schneeballeneisen mit der nächsten Teigportion füllt und daneben in das heiße Fett stellt.

Ausbacken der Schneeballen mit Hilfe von 2 Gabeln:
Auch das funktioniert sehr gut. Dabei die aufgefädelten Teigstreifen mit der freien Hand locker von unten her festhalten und mit dem Holzkochlöffel direkt über dem heißen Öl in den Topf oder Fritteuse abstreifen.
Sofort mit Hilfe von 2 Gabeln den Schneeballen in der 1. – 2. Minute im heißen Öl unter Wenden und Drehen zu einem runden Ball zusammenhalten.
Auch in diesem Fall behalten die Schneebälle einigermaßen die Form, sie sind nur etwas flacher, eventuell auch etwas länglich geformt was aber auf den guten Geschmack keine Auswirkung hat.
Zum Servieren:
Da in dem Mürbeteig für den Fränkische Schneeballen relativ wenig Zucker beigegeben wurde, kann man nun die frisch gebackenen Schneebälle üppig mit Puderzucker oder mit Zimtzucker bestreut genießen.

Tipp:

Da dieses Schmalzgebäck frisch gebacken einfach am besten schmeckt und noch Teig übrig bleibt kann man diesen Mürbeteig entweder eingewickelt für einen weiteren Tag im Kühlschrank lagern, oder für eine andere Gelegenheit einfrieren.
Probieren Sie einmal Schneeballen auf diese Weise:
Immer wieder ein Stückchen vom Schneeballen abbrechen, in etwas mit Vanillezucker verfeinerte Schlagsahne dippen und nach und nach zu einer Tasse Kaffee oder Tee genießen.

Kalorienangaben

1 Stück vom Rezept Fränkische Schneeballen enthalten ohne Ausbackfett ca. 210 kcal und ca. 11,4 g Fett